Recycling von Gummiabfällen – Wie funktioniert das?

Gummi ist ein vielseitiges Material, das in der Herstellung zahlreicher Produkte in Branchen wie Automobil, Bauwesen, Landwirtschaft und Medizin verwendet wird. Recycelter Gummi bietet innovative Möglichkeiten zur Abfallreduzierung und trägt zur Verringerung des gesamten CO₂-Fußabdrucks bei.

Was ist Recycling?

Gummiprodukte sind nicht biologisch abbaubar, und ihre Lagerung wirkt sich negativ auf die Umwelt aus. Recycling ist die effektivste Methode zur Entsorgung von Polymerabfällen. Im Gegensatz zur Verbrennung (außer in Spezialöfen) oder Deponierung entstehen dabei keine giftigen Dämpfe oder Gase und das Grundwasser wird nicht belastet.

Recycling ist ein Prozess, bei dem synthetischer (z. B. EPDM, SBR) und natürlicher Gummi so aufbereitet wird, dass er erneut verwendet werden kann. Dieser Prozess ist entscheidend für eine nachhaltige Umweltentwicklung.

Im typischen Recyclingverfahren wird der Gummi gesammelt, zerkleinert, sortiert und devulkanisiert, um ihn wieder in einen Rohstoff umzuwandeln.

Vorteile des Gummirecyclings

Gummi ist ein häufig eingesetzter Werkstoff zur Herstellung verschiedenster Produkte – von Autoreifen über Dichtungen und Matten bis hin zu Schuhsohlen. Das Recycling von Gummi bietet viele Vorteile:

Weniger Deponieabfälle

Durch Wiederverwertung wird illegale Ablagerung von Reifen und Gummiabfällen vermieden, insbesondere in der Nähe von Gewässern. Gleichzeitig wird Platz auf Mülldeponien gespart, auf denen jährlich Tonnen von Abfällen landen.

Umweltschutz

Recycling reduziert die Notwendigkeit zur Herstellung neuen Kautschuks und senkt dadurch den Energieverbrauch in der Produktion. Das bedeutet weniger Treibhausgasemissionen und einen geringeren CO₂-Fußabdruck. Weniger Abfälle bedeuten eine effektivere Schonung der natürlichen Ressourcen.

Neue Produkte entstehen

Das im Recyclingprozess gewonnene Gummigranulat kann auf vielfältige Weise wiederverwendet werden. Im weiteren Verlauf des Artikels erfährst du mehr über die Einsatzmöglichkeiten.

Der Recyclingprozess von Gummiabfällen – Schritt für Schritt

Sammlung und Annahme

Nicht mehr benötigter Gummi wird von Haushalten oder Deponien abgeholt – z. B. Autoreifen aus vulkanisiertem Gummi. In ganz Deutschland gibt es Unternehmen, die sich auf die Entsorgung und Wiederverwertung solcher Abfälle spezialisiert haben. Die Kosten richten sich unter anderem nach der Menge des Materials.

Zerkleinerung

Verbrauchte Reifen und andere Gummiprodukte werden zunächst gereinigt und dann in kleinere Stücke zerkleinert. Dies geschieht in sogenannten Granulatoren, die das Material zu feinem Gummipulver verarbeiten.

Sortierung

Abhängig vom Verwendungszweck wird das zerkleinerte Material weiterverarbeitet, um Verunreinigungen wie Textilreste oder Stahldraht zu entfernen und ein feineres Granulat zu erzeugen.

Mit Magneten werden Glasfasern entfernt, während Textilien mithilfe von Vibrationssieben, Luftstromsortierern und Absauganlagen separiert werden.

Devulkanisation

Die Devulkanisation macht den Vulkanisationsprozess rückgängig. Dabei bleiben die isolierenden und elastischen Eigenschaften des Gummis erhalten. So entsteht ein Rohstoff, der erneut vulkanisiert werden kann.

Weitere Recyclingmethoden für Kautschuk

Gefrieren

Beim Kryo-Recycling wird Gummi mit flüssigem Stickstoff eingefroren und anschließend in Spezialmühlen zu Granulat verarbeitet. Dieses Material ist ideal für die Herstellung neuer Produkte.

Pyrolyse

Die Pyrolyse ist ein thermischer Prozess ohne Sauerstoff, bei dem Gummi in einem Reaktor erhitzt und in Öl, Gase und Kohlenstoff zersetzt wird. Die gewonnene Energie kann z. B. in der Chemie- oder Stahlindustrie genutzt werden.

Das fertige Granulat

Fein gemahlenes Gummimehl wird zu neuen Mischungen verarbeitet. Die Rohstoffe sind von hoher Qualität. Gummigranulat in Großmengen erhältst du bei Power Rubber!

Anwendungsmöglichkeiten von Recyclinggummi

Gummireste können als Ausgangsstoff für neue Produkte verwendet werden. Beispiele:

• Fallschutzmatten für Spielplätze

• Rutschfeste Matten

• Fußmatten und Innenraumverkleidungen für Fahrzeuge

• Bodenbeläge

• Straßenbeläge

• Gartenwerkzeuge

• Bremsschwellen

• Dämpfungselemente für Maschinen

• Bahnschwellen

• Kunstrasenplätze

• Asphalt

• Dichtungen

Recyclingunternehmen kaufen große Mengen an Gummiabfällen und verarbeiten sie zu Alternativbrennstoffen, Ölen oder Ruß.

Professionelle Gummiabfallentsorgung

Warum ist das Recycling von Gummi so herausfordernd? Gummi ist sehr langlebig und Vulkanisate bestehen oft aus verschiedenen Kautschukarten. Die Lagerung großer Mengen birgt Brand- und Gesundheitsrisiken, z. B. durch stehendes Wasser, das Mücken und Bakterien anzieht.

Die größte Herausforderung beim Recycling ist, die Materialeigenschaften bei der Devulkanisation zu bewahren – dabei kommen hohe Temperaturen und Chemikalien zum Einsatz. Neue Technologien wie Pyrolyse oder moderne Devulkanisation haben diese Prozesse jedoch erheblich verbessert.

Viele Unternehmen in Deutschland bieten zertifizierte und zugelassene Recyclingdienste für Gummi- und Kunststoffabfälle an.

Im Power Rubber Onlineshop findest du eine große Auswahl an recycelten Gummiprodukten.

Bei Fragen stehen wir dir gerne telefonisch unter +48 22 292 40 24 oder +48 50 516 03 03 zur Verfügung oder per E-Mail an Power@PowerRubber.com bzw. über unser Kontaktformular.