Reibungskoeffizient von Gummi
Was ist der Reibungskoeffizient von Gummi?
Reibung ist eine Kraft, die sich der Gleit- oder Rollbewegung eines festen Körpers auf einem anderen widersetzt. Der Reibungskoeffizient beschreibt die Stärke dieser Kraft. Er gibt das Verhältnis zwischen der Normalkraft, die zwei Kontaktflächen zusammendrückt, und der Tangentialkraft an, die sie gegeneinander verschiebt oder zu verschieben versucht. Die Maßeinheit für die Kraft ist Newton (N).
Was ist der statische Reibungskoeffizient?
Statische Reibung tritt auf, wenn zwei Materialien in Kontakt stehen, sich jedoch nicht gegeneinander bewegen. Diese Reibungskraft steigt bis zu einem bestimmten Maximalwert (T max) an. Sobald eine auf das Objekt wirkende Kraft (F) diesen Maximalwert übersteigt, beginnt die Bewegung. Der Quotient aus der maximalen Reibungskraft (T max) und der Normalkraft (F) ist der statische Reibungskoeffizient. Er hängt vom Material der beiden Kontaktflächen ab.
Beispiele für statische Reibung:
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Glas auf Glas
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Gummireifen auf Asphalt
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Stahl auf Stahl
Was ist der kinetische Reibungskoeffizient?
Der kinetische Reibungskoeffizient beschreibt die Reibungskraft zwischen zwei sich gegeneinander bewegenden Oberflächen. Diese Reibung wird weiter unterteilt in physikalisch trockene und technisch trockene Reibung. Dabei spielen Faktoren wie Oberflächenbeschaffenheit, Materialpaarung, Bearbeitungsqualität und Testbedingungen eine entscheidende Rolle. Der kinetische Reibungskoeffizient ist in der Regel niedriger als der statische.
Reibungskoeffizient von Gummi im Überblick
Sowohl der statische als auch der kinetische Reibungskoeffizient zwischen Gummi und anderen Materialien variieren stark je nach Oberfläche. Einige Beispiele:
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Gummi auf Gummi: statisch 1,15
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Gummi auf Asphalt: statisch 0,9
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Gummi auf Beton: statisch 1,0
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Gummi auf Werkzeugstahl: statisch 0,86
Laut dem Physiker Guillaume Amontons hängt die Reibungskraft nicht direkt von der nominellen Kontaktfläche ab – es sei denn, die Flächenpressung ändert sich dadurch.
Reibung bei Gummi: Gleit- und Rollreibung
Gleitreibung und Rollreibung bei Gummi
Je nach Umgebung und Bewegungsart unterscheidet man verschiedene Reibungsarten: trockene Reibung, Flüssigkeitsreibung, Mischreibung und Grenzreibung. Gleitreibung tritt auf, wenn zwei feste Körper gegeneinander gleiten oder versuchen, sich zu verschieben. Der Gleitreibungskoeffizient ist dimensionslos. Rollreibung oder Rollwiderstand entsteht, wenn ein Objekt über eine Oberfläche rollt.
Auswirkungen der Reibung:
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Positiv: Bremsen, Traktion (z. B. bei Förderbändern, Bremsen)
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Negativ: Energieverlust durch Reibung, erhöhter Verschleiß, Temperaturanstieg
Was bedeutet ein niedriger Reibungskoeffizient?
Ein Reibungskoeffizient von 0 bedeutet, dass zwischen zwei Körpern keine Reibung besteht. Je niedriger der Reibungskoeffizient, desto geringer die Haftung und desto leichter gleiten die Flächen übereinander.
Kann der Reibungskoeffizient größer als 1 sein?
Ja, das ist möglich. Die Reibungskraft ergibt sich aus dem Produkt des Reibungskoeffizienten (statisch oder kinetisch) und der Normalkraft. Einige Materialpaarungen, wie z. B. Gummi auf Gummi oder Aluminium auf Aluminium (Reibungskoeffizient: 1,05–1,35), können Werte über 1 erreichen.
Fazit: Reibung von Gummi in der technischen Praxis
Der Reibungskoeffizient ist entscheidend bei der Auswahl und Anwendung von Gummiprodukten, z. B. bei Dichtungen, Gummimatten oder Antirutschbelägen. In der technischen Industrie ist ein gutes Verständnis dieser Eigenschaften unerlässlich.
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