PPAP – Produktionsfreigabeverfahren für Serienteile
Das PPAP (Production Part Approval Process) ist ein strukturierter Freigabeprozess für Serienteile, der aus 18 spezifischen Anforderungen besteht. Ziel ist es zu überprüfen, ob ein Lieferant in der Lage ist, qualitativ hochwertige Produkte in der geforderten Menge und mit der vorgesehenen Produktionsgeschwindigkeit zu liefern – unter Berücksichtigung aller Kundenspezifikationen. Der PPAP-Prozess wurde von der AIAG (Automotive Industry Action Group) ins Leben gerufen, um gleichbleibende Qualität in der Serienfertigung zu gewährleisten. Ursprünglich für die Automobil- und Luftfahrtindustrie konzipiert, wird er heute branchenübergreifend als Standard zur Qualitätssicherung eingesetzt.
PPAP ist verpflichtend für alle neuen Serienteile sowie bei Änderungen an bestehenden Produkten oder Produktionsprozessen. Der gesamte Ablauf unterliegt dem Qualitätsmanagementsystem APQP (Advanced Product Quality Planning).
Wer ist für den PPAP-Prozess verantwortlich?
In der Regel ist der Lieferant oder das Produktionsteam für die Erstellung und Einreichung der PPAP-Dokumentation beim Kunden zuständig.
Wann wird PPAP benötigt?
Der PPAP-Prozess ist erforderlich bei:
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neuen Bauteilen oder Produkten,
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technischen Änderungen (z. B. Materialwechsel, neue Werkzeuge, Prozessanpassungen),
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Wechsel des Lieferanten oder der Fertigungsstätte.
Der PPAP dient nicht nur der Qualitätssicherung, sondern stellt auch sicher, dass der Lieferant die Anforderungen des Kunden versteht und erfüllt – dokumentiert und nachvollziehbar.
Der Ablauf des PPAP-Freigabeprozesses
Der Prozess beginnt mit der Bereitstellung von Mustern des entwickelten Produkts durch den Lieferanten. Der Kunde prüft die Teile, genehmigt sie oder verlangt Änderungen. Die Qualitätssicherung erfolgt in drei Phasen: Planung, Produktion und Nachbearbeitung. Erst nach Freigabe der PPAP-Dokumente durch den Kunden darf mit der Serienfertigung begonnen werden.
Ziele des PPAP-Prozesses
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Nachweis der Fertigungskompetenz für Serienproduktion
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Sicherstellung der Einhaltung von Qualitätsstandards
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Transparente Kommunikation der Kundenspezifikationen
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Zuverlässige Lieferkette trotz anspruchsvoller Produktionsbedingungen
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Kosteneffizienz durch strukturierte Prozesse
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Schnellerer Marktzugang
Vorteile des PPAP-Prozesses
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Standardisiertes Zulassungsverfahren für Serienteile
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Verlässlicher Qualitätsnachweis entlang des gesamten Produktionsprozesses
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Früherkennung von Fehlerquellen
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Reduzierung von Nacharbeit und Produktionsunterbrechungen
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Kürzere Durchlaufzeiten
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Bessere Kommunikation zwischen Kunde und Lieferant
PPAP-Freigabestufen (Submission Levels)
Die verschiedenen Einreichungsstufen definieren, welche Dokumente erforderlich sind:
Level 1: PSW (Part Submission Warrant) allein
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Keine zusätzlichen Dokumente erforderlich
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Nur das PSW-Formular wird eingereicht
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Optional: Appearance Approval Report (AAR)
Level 2: PSW mit Mustern und eingeschränkten Zusatzdokumenten
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AAR, Materialprüfberichte, Messergebnisse, Laborberichte
Level 3: PSW mit vollständiger Dokumentation
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Vollständige technische Nachweise, Design-FMEA, Kontrollplan, Prozessflussschema, Messsystemanalyse
Level 4: PSW mit individuell definierten Kundenanforderungen
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Alle vom Kunden spezifizierten Unterlagen
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Vollständige Checkliste mit Prüfplänen und Messanalysen
Level 5: PSW mit vollständiger Einsicht beim Lieferanten vor Ort
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Alle Daten wie bei Level 4, inklusive Dokumentation direkt in der Fertigungsstätte
Welche Dokumente enthält ein vollständiger PPAP?
Die vollständige PPAP-Dokumentation besteht aus 18 Elementen, die im Standard IATF 16949 definiert sind:
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Konstruktionszeichnungen des Kunden und Lieferanten
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Technische Änderungsnachweise
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Kundenseitige technische Genehmigungen
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Design-FMEA
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Prozessflussdiagramm
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Prozess-FMEA
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Kontrollplan
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Messsystemanalyse (MSA)
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Messergebnisse
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Material- und Leistungstests
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Prozessfähigkeitsnachweise
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Laborzertifizierungen
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Appearance Approval Report (AAR)
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Produktionsmuster
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Referenzmuster
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Prüf- und Messvorrichtungen
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Nachweis der Übereinstimmung mit Kundenspezifikationen
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PSW (Part Submission Warrant)
Der Kunde überprüft alle Unterlagen und entscheidet, ob die Serie freigegeben, bedingt freigegeben oder abgelehnt wird. Bei Ablehnung muss der Lieferant die Dokumentation überarbeiten und erneut einreichen.
Gummiartikel und O-Ringe mit PPAP-Zertifizierung
Power Rubber bietet hochwertige Gummiprodukte und O-Ringe mit PPAP-Freigabe, um eine konstante Produktionsqualität zu garantieren. Unsere Kunden können sich darauf verlassen, dass alle Produkte nach ihren individuellen Vorgaben produziert und geliefert werden.
Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung – telefonisch unter +48 22 292 40 24 oder +48 505 16 03 03 sowie per E-Mail an Power@PowerRubber.com oder über unser Kontaktformular.




